Für den TuS Bövinghausen wurde der Start in die neue Oberliga-Westfalen-Saison zum waschechten Albtraum. Nach fünf Niederlagen, einem Trainerwechsel und viel Unruhe innerhalb des Vereins, gab es am Sonntag eine 1:5-Klatsche gegen den Aufsteiger Concordia Wiemelhausen.
Dabei sah es bis zur 16. Minute noch nach einer Partie auf Augenhöhe aus. Innerhalb von elf Minuten ging dann alles den Bach hinunter. Nach 27 Minuten lagen die Dortmunder zu Hause bereits mit 0:4 zurück.
"Wir haben in den ersten 30 Minuten hier klar das Spiel verloren", erklärte der enttäuschte Bövinghausen-Trainer Dimitrios Kalpakidis nach der Partie. Der Neu-Coach, der erst Anfang September für den zurückgetretenen Baris Özbek nach Dortmund kam, sah nach dem knappen 1:2 gegen die SpVgg Vreden nun eine richtige Packung für seine Mannschaft.
Das dürfte auch TuS-Boss Ajan Dzeferoski nicht schmecken. Schon vor dem Spiel gegen Wiemelhausen hatte er gegenüber RevierSport gesagt, dass eine erneute Niederlage gleichbedeutend mit der Planung für die Westfalenliga sei.
Eine richtige Erklärung für die Niederlage hatte Kalpakidis, der sich nach dem Spiel noch intensiv mit Danny Voß unterhielt, nicht. Doch eine bezeichnende Szene hob er hervor.
"Beim Stand von 0:0 haben wir auf der rechten Seite eine richtig gute Schussposition. Da geht Mahrab Khan nicht richtig entschlossen weiter und schießt aus 25 Metern. Da geht es schon los. Dieses mutlose, die Verantwortung einfach abgeben. Wenn wir da vielleicht ein bisschen effektiver sind, dann können wir vielleicht auch mal in Führung gehen."
Trotzdem fand Kalpakidis nach der Partie einige Gründe für den defensiven Totalausfall zwischen der 17. und 28. Minute: "Was danach passiert, ist schwer zu erklären. Wir haben uns hinten leicht düpieren lassen. Wir haben keine Absicherung gehabt und zu weit auseinander gestanden. Wir haben uns zeitweise tot gespielt."
Es ist auch ein Kopfproblem
Auch den Torwartfehler beim 0:2 erwähnt er. Ein eigentlich ungefährlicher Abschluss aus etwa 20 Metern rutscht Torhüter Daniel Szczepankiewicz durch die Finger und landet im Tor.
"Den hält er normalerweise blind. Das sind alles Prozesse, die dazusteuern. Dann merkst du bei den Spielern, dass die Köpfe wieder nur am Arbeiten und Rattern sind. Die Stimmen außen werden natürlich auch immer enttäuschender."
In der zweiten Hälfte sah er zwar eine engagiertere Leistung seiner Mannschaft, doch er erkennt auch an, dass dies mit der zurückgeschraubten Leistung des Gegners zusammen hing.
Mit dem 0:5 kurz nach der Pause (48.) war das Spiel dann endgültig durch. Zwar gelang Dominik Wasilewski noch ein Ehrentreffer (73.), doch auch dies änderte nichts mehr am Endresultat. Kurz nach dem 1:5 traf Wasilewski sogar gleich nochmal, doch das Tor zählte aufgrund einer Abseitsstellung nicht. "Man muss sagen, dass die Mannschaft irgendwie nochmal ein bisschen Charakter und Moral bewiesen hat. Sie hat gespielt und hat sich reingehangen", sagte Kalpakidis.
Am kommenden Sonntag steht gleich das nächste wichtige Duell an. Um 15:00 Uhr spielt Bövinghausen beim SV Schermbeck. Die Gastgeber sicherten sich am Freitag, dank eines Remis gegen Rot Weiss Ahlen, ihren zweiten Punkt und stehen derzeit auf dem vorletzten Tabellenplatz. Mit einem Sieg könnte Bövinghausen den Status als Schlusslicht vorerst abgeben.